Guido Krüger - JAVA 1.1 lernen[c] Der Link: bitte klicken
Diese Lernanleitung ist einfach nur genial und sehr sehr ausführlich. Sehr gut erklärt und die einzellnen Schritte gut nachvollziehbar. Leider ist dieser Lehrgang alles Andere als aktuell. Dennnoch sollte es für eine gute Einführung und Grundkenntnisse mehr als ausreichend sein. Hier folgt noch das Vorwort von Guido Krüger dem Autor.
ich hoffe, dass es Euch trotz des Alters noch eine gewisse Hilfe bieten wird.
LG Euer Admin
Vorwort
"Seit einiger Zeit macht eine Programmiersprache Furore. Sie ist leistungsfähig, portabel und leicht zu lernen. Sie reitet nicht nur auf der Internet-Welle, sondern verleiht ihr auch neuen Schwung. Und das Beste: die Macher von SUN geben das Entwicklerkit kostenlos dazu".
Dieser Text war mein erster ernsthafter Kontakt mit Java. Er war der Aufmacher eines Artikels, den Svend Back in der c't unter dem Titel "Heißer Kaffee - Programmieren mit Java" im Februar 96 veröffentlichte. Zwar hatte ich schon im Spätsommer 95 von einer neuen Programmiersprache gehört, die C++ ähneln und irgend etwas mit dem Internet zu tun haben sollte. Das allein war jedoch noch kein Anlaß, mich damit auseinanderzusetzen.
Mit besagtem Artikel, den ich im Januar 96 las, änderte sich das schlagartig. Fortan wurde ich von jener Euphorie mitgerissen, die im Internet als "Java-Hype" bezeichnet wird und die bis heute viele hundertausend Entwickler auf der ganzen Welt in ihren Bann gezogen hat. Eine Sprache zu haben, die ähnlich wie C++ "aussieht", aber einfacher zu erlernen ist, mit zusätzlichen Features ausgestattet ist und eine Portabilität besitzt, die es erlaubt, Programme auf unterschiedlichsten Rechnern und Betriebssystemen laufen zu lassen, hat mich von Anfang an fasziniert und nicht mehr losgelassen.
18 Monate nach diesem Artikel geht mein zweites Java-Buch seiner Fertigstellung entgegen und der "Hype" hält an. In der Zwischenzeit wurden mehrere JDK-Versionen und zahlreiche Java-Erweiterungen mit klangvollen Namen wie JDBC, Beans, JRE, JNI, RMI, JFC oder IFC veröffentlicht und haben die Programmierlandschaft verändert. Praktisch alle großen Hersteller haben sich zu Java bekannt und Produkte auf den Markt gebracht, die mit Java zu tun haben. Universitäten haben die Bedeutung von Java für die Programmiersprachenausbildung erkannt, und Forschungseinrichtungen verwenden Java als Entwicklungssystem für Simulationen und Präsentationen. Wer will, kann schon heute mit Hilfe eines Java-Applets die Steuerung des Rovers üben, um für die nächste Mission auf dem Mars im Jahre 2001 gerüstet zu sein.
Das soll nicht heißen, daß Java ohne Fehl und Tadel wäre. Die Sprache ist noch jung und hat ihre Kinderkrankheiten. Einige davon erst seit kurzem, andere seit längerer Zeit und manche sogar schon zu lange. Viele von ihnen werden dem Leser in diesem Buch begegnen und erfordern konkrete Maßnahmen, Hinweise auf Workarounds oder Richtigstellungen. Dennoch bleibt zweifelsfrei festzustellen, daß Java die Entwicklungslandschaft nachhaltig verändert hat und zu einem einzigartigen Siegeszug angetreten ist.
Vor kurzem las ich einen Artikel im Usenet, in dem der Autor Java mit einem "Kind von etwa 10 Jahren" verglich. Niemand, so schrieb er, würde diesem Kind heute seine gesamten Ersparnisse, sein Haus oder sein Auto anvertrauen und erwarten, daß es damit vernünftig und verantwortungsvoll umginge. Aber das Kind habe Talent, fuhr er fort, vielleicht mehr als alle anderen, es muß spielen und sich entwickeln. Wenn man sich nur ausgiebig mit ihm beschäftigte, würde man in wenigen Jahren ein Vielfaches an Gegenwert zurückerhalten.
Noch vor einem Jahr war nicht abzusehen, ob sich diese neue Technologie durchsetzen würde, doch heute bin ich mir sicher. Nachdem es - Untersuchungen von Sun zufolge - mittlerweile fast eine halbe Million Java-Entwickler gibt, scheint mir eine völlige Abkehr kaum vorstellbar. Neuere Untersuchungen, in denen die Innovationsfähigkeit von Java mit Hilfe von Techniken der Diffusionstheorie analysiert und mit anderen Technologien verglichen wurde, bestätigen dies. Auch die Anzahl an Entwicklungsumgebungen, Zeitschriftenartikeln, Büchern oder Nachrichten im USENET lassen keine Zweifel darüber aufkommen, daß Java sich flächendeckend etabliert.
Java ist eine interessante Sprache mit elegantem Design und einer in weiten Teilen gelungenen Laufzeitbibliothek. Es macht Spaß, Java zu lernen, und die Sprache ist für kleine wie große Programmierprojekte gleichermaßen geeignet. Ihr herausragendes Merkmal ist die plattformübergreifende Binärkompatibilität.
Trotz einer Vielzahl graphischer Entwicklungssysteme, die dem Anwender einen leichten Einstieg ermöglichen, ist Java in seiner ursprünglichen Form eine Kombination aus Programmiersprache und umfassender Laufzeitbibliothek, die beherrscht werden will. Das vorliegende Buch trägt dieser Tatsache Rechnung und bietet eine gründliche Einführung in alle wichtigen Aspekte der Java-Programmierung. Es beschreibt zunächst die allgemeinen Eigenschaften der Sprache, stellt dann ihre innovativen Features vor und geht schließlich ausführlich auf die Laufzeitbibliothek ein.
Obwohl es am Anfang etwas trocken zugeht, wird spätestens nach der Lektüre der neuen Sprachfeatures und dem Einstieg in die Grafikprogrammierung der Funke überspringen und schließlich durch die Entwicklung eigener Applets und Applikationen gekrönt. Ich wünsche allen Lesern, daß ihnen dieses Buch beim Erlernen von Java ein unentbehrlicher Helfer sein wird und daß sie nach der Lektüre über solide Grundkenntnisse in der Java-Programmierung verfügen.
Mein Dank gilt allen, die bei der Entstehung mitgewirkt haben. Dazu zählt Herr Tomas Wehren, der das Buch als Lektor bei Addison-Wesley betreut hat. Zudem möchte ich meinen Kollegen danken, die sich der Mühe unterworfen haben, einzelne Kapitel zu lesen und mit ihren Hinweisen und Anregungen zu seiner jetzigen Form beigetragen haben. Hier sind insbesondere Stefan Stark, Andi Müller, Jacques Nietsch und Carsten Leutzinger zu nennen. Wie immer gilt mein besonderer Dank meiner Familie, durch deren Hilfe das Buch überhaupt erst möglich gemacht wurde.
Guido Krüger im Juli 1997